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STOFFWECHSEL und (PRÄ)DIABETES

Nach dem Essen steigt durch die Aufnahme von Kohlenhydraten der Blutzuckerspiegel natürlicherweise an. Dies führt zur Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse, welches an die Zellen des Körpers (z.B. im Muskel) andockt und quasi die Tür für den Einstrom von Zucker in die Zellen öffnet. Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Stoffwechselstörung, bei der die Zellen stumpf werden für Insulin (Insulinresistenz) weil es aufgrund ständig erhöhter Zuckerspiegel zu einer Dauerausschüttung von Insulin kommt. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nicht mehr adäquat sinkt.

 

8% der Bevölkerung leiden unter Typ 2 Diabetes. Auf dem Weg zum Typ 2 Diabetes kommt es bereits zu leichteren Störungen des Zuckerspiegels. Dies wird als Prä Diabetes bezeichnet und ist bereits bei 25 % der Deutschen zu finden. Das Risiko einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln steigt mit dem Alter. (Davon abzugrenzen ist Diabetes Typ 1, der aufgrund einer autoimmunen Erkrankung in der Regel im Kindesalter entsteht). Neueste Studien zeigen, dass bereits durch einen Prä Diabetes ein erhöhtes Risiko für Gefäßverkalkung, Herzinfarkt, Nieren und Nervenerkrankungen entsteht.

​​​​Die gute Nachricht ist: Die Stoffwechselstörung kann sich wieder zurückbilden, wenn man sie früh entdeckt und konsequent behandelt.

Obwohl alle Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, ist gesichert, dass die genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Ob die Gene sich ausprägen hängt allerdings von der Lebensweise ab. Risikogene werden lebenstilbedingt entweder an oder abgeschaltet (Epigenetik).

Hier können Sie einen Test durchführen um Ihr Risiko für Diabetes Typ 2 berechnen zu lassen:

https://www.diabinfo.de/vorbeugen/bin-ich-gefaehrdet/wie-hoch-ist-mein-risiko-fuer-typ-2-diabetes/diabetes-risiko-test.html

Die Basis der Diabetestherapie liegt folglich in Lebenstilveränderungen. Natürlich spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Genauso relevant ist das Maß an körperlicher Aktivität. Es geht häufig nicht darum "den ganz großen Wurf" zu machen, vielmehr haben kleine Veränderungen schon deutliche Effekte. Ein "Prä Diabetes" lässt sich dadurch häufig schon einfangen. Konventionelle Medikamente (wie z.B. Metformin) kommen zum Einsatz wenn Lebenstilveränderungen nicht ausreichen.

 

In den letzten Jahren rückt die Bedeutung von Entzündungsprozessen immer mehr in den Fokus der Diabetesforschung. Eine erhöhte Entzündungsneigung des Körpers verschlechtert die Insulinresistenz. Aus diesem Grunde macht es Sinn nach Ursachen für Entzündungen zu fahnden: Eine Störung des Darm Mikrobioms kann zu anhaltenden Entzündungen der Darmwand und Aktvivierung des Immunystems führen. Nicht zuletzt führt anhaltender Stress und mangelnde Regeneration zu einer erhöhten Entzündlichkeit des Körpers. Durch den erhöhten oxidativen Stress aufgrund erhöhter Zuckerspiegel kann es ferner zu einem Mangel an antioxidativen Vitaminen und Mineralien kommen, die optimalerweise gemessen und ausgeglichen werden müssen. Ferner kann es durch eine bakterielle Fehlbesiedlung im Darm und den Mangel an Zucker abbauenden (fermentierenden) Bakterien zu einer erhöhten Zuckeranflutung im Blut kommen. Die Behandlung dieser Faktoren kann die Stoffwechselsituation deutlich verbessern.  

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